Es gibt – so wie im Titel angeführt – zwei Lager:

Diejenigen, die ihre Fotos nehmen wie sie sind und fertig!
Dafür gibt es viele Gründe: Man erwartet nicht mehr, ist zufrieden, hat keine Zeit, Lust
oder man kann einfach nicht mit den erforderlichen Programmen umgehen.
Alles legitim, Hauptsache man hat Freude an den Bildern!
Und dann gibt es diejenigen, die ihre Fotos sehen und denken:
Das könnte ich noch etwas bearbeiten, schneiden, was wegmachen, etc…
Sie bearbeiten das Foto und verstärken dadurch die Bildwirkung.
Auch das gehört für sie dazu, Hauptsache man hat Freude an den Bildern!
Und? Ist dir was aufgefallen? Der letzte, fett markierte Satzteil zeigt eindeutig,
wie Der/Diejenige ihr Foto letztendlich sieht: Als Endprodukt!
Und da scheiden sich eben die Geister aber auch das ist völlig OK, denn…
…und jetzt kommt der Satzteil nochmal: Hauptsache man hat Freude an den Bildern!
Alles klar? Nein? Hab ich etwas vergessen? Ach, ja stimmt! Diejenigen die behaupten,
sobald man die Fotos bearbeitet, verfälscht man sie. Das darf man nicht?
Und dann die Aussage: Das hätte man früher ja auch nicht gemacht!
Alte Meisterfotografen und so… Aber ich sage: Alles nur bla bla…
Oh, ihr Unwissenden! Alle, die sich gegen Begriffe wie cropen, Dogde and Burn
(Aufhellen und Nachbelichten) und retuschieren wehren sei gesagt:
Diese Begriffe kommen aus der analogen Fotografie!
Und außerdem: Wer die Bilder direkt aus der Kamera verwendet (OOC), vertraut auf die Bildverarbeitung der eingebauten Software, die bei jedem Gerät anders ist. Selbst wenn man das RAW Bild einfach nur in ein JPG umwandelt, hat irgend jemand die Parameter nach seinem „Gutdünken“ eingestellt.
Kurzum: Es ist schlichtweg nur naiv und falsch zu denken, man hätte mit dem, was aus der Kamera kommt, ein unverändertes Original in Händen.
Und wer es nicht glaubt, ist hoffentlich der englischen Sprache soweit mächtig,
dass er dieses Video von Sean Tucker soweit mitverfolgen kann, dass er seinen Irrtum zu erkennt. Ja, ja, da wird so mancher staunen, was die Fotografen in den 20er Jahren schon alles mit ihren Bildern anstellten, die heute in vielen Fotografie Büchern und auch Ausstellungen bewundert werden.
Als Ergänzung sei noch Folgendes erwähnt, dass über den Bearbeitungsspielraum Auskunft gibt:
* JPEG: 8 Bit = 2 hoch 8 = 256 Helligkeitsstufen pro Kanal = 16,7 Millionen Farbtöne
* RAW: 16 Bit = 2 hoch 12 = 4096 Helligkeitsstufen pro Kanal = 68,7 Millionen Farbtöne
Ich wünsche euch viel Spaß und vor allem:
Habt Freude an euren Bildern! 👍😉
Euer Wolf