Die Makrofotografie

Ein paar Gedanken zur Makrofotografie, die ich aufgrund einiger Anfragen zusammen gefasst habe.

1.) Immer so nah ran wie möglich! Dadurch erreichst du den größtmöglichen Abbildungsmaßstab und die Tiefenschärfe ist geringer. Wenn du weiter weg bist, ist die Tiefenschärfe größer und eine Freistellung (unscharfer Hintergrund) dadurch nicht so gut möglich.
Gedankenbrücke: KLEINER Abstand = KLEINE Tiefenschärfe und umgekehrt.

Dann gelingt es auch mit Blenden wie 8 und mehr. Die Nahgrenze liegt z. B. mit dem 100mm Makro von Canon bei 30 cm. Gemessen wird es ab der Sensorebene! Dazu findest du auf der Oberseite ein Symbol in Form eines kleinen, durchgestrichenen Kreises. Der Strich ist die Sensorebene.

2.) Immer die größtmögliche Blende wählen = KLEINE Zahl am Objektiv zB. 2.8. Dadurch erreicht man eine geringe Tiefenschärfe und somit eine schöne Freistellung durch weiche, unscharfe Hintergründe vom scharfen Motiv.
Gedankenbrücke: KLEINE Zahl = KLEINE Tiefenschärfe und umgekehrt.

Kombinierst Du Punkt 1 und 2, wirst du schon mal sehr gute Ergebnisse erzielen!

3.) Zur Unterstützung kann man auch noch Zwischenringe verwenden, die man – wie der Name schon sagt – zwischen Kamera und Objektiv schraubt. Dadurch bekommst du noch einen größeren Abbildungsmaßstab und kannst noch näher herangehen. Allerdings wird die Schärfentiefe extrem gering! Man kann damit auch erste Makroversuche mit normalen Objektiven machen, ich habe es auch sehr gerne an meinem normalen 50 mm Objektiv genutzt. Sie lassen sich aber genauso gut an MAKRO-Objektiven nutzen. (Wenn man nichts anderes zur Verfügung hat, auch mit Standard- und Tele-Zooms)
Ohne Stativ brauchst du es nicht einmal ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Nutzer von Spiegelreflexkameras sollten sich zusätzlich mit der Funktion der Entriegelung der Spiegelvorauslösung ihrer Kamera auseinandersetzen, denn auch der Spiegelschlag beim Auslösen, lässt die ganze Kamera erzittern und verhindert somit perfekt scharfe Bilder. Hier sind die DSL-M User im Vorteil, da in ihrem Gehäuse gar kein Spiegel mehr existiert!
Viele verzweifeln am Anfang weil einfach kein einziges Bild gelingen will! Hab Geduld! Es benötigt Zeit und dein Verständnis, wie es funktioniert. Es geht fast allen so, nicht verzweifeln. Hilfreich und klug ist die Nutzung eines stabilen Stativs und am besten auch gleich mit Selbst-/Fernauslöser.

Achte darauf, dass du „AUTOMATISCHE“ Zwischenringe kaufst, bei denen du auch den Autofokus und die Zeit- bzw. Blendenautomatik nutzen  kannst!

4.) Das Stativ haben wir ja schon angesprochen! So lästig es am Anfang sein mag, ersthafte Makro-Fotografie ist ohne Stativ undenkbar! Grundvoraussetzung ist die Stabilität! Je schwerer die Cam und das Objektiv umso stabiler muss es sein. Desto mehr, wenn man beginnt zu „stacken“ und mit Makroschlitten zu arbeiten. Je tiefer man in den Makrobereich vorstößt, umso mehr steigert sich die Verwacklungsgefahr! Ein stabiles Fundament ist also die Grundlage dafür und das gilt auch für den Stativkopf! Je besser er sich stabilisieren lässt, desto größer ist der Erfolg bei der Arbeit, egal ob Kugel oder 2-Wege Kopf! Mit dem oben angesprochenen Makroschlitten, kannst du millimetergenau arbeiten und präzise auf den gewünschten Bereich scharfstellen. Ich denke aber, dass dieses Instrument vorrangig in deinem Heimstudio zum Einsatz kommt.

5.) Kameras mit APS-C Sensor oder mFT machen von Haus aus etwas mehr Tiefenschärfe. Es funktioniert damit wirklich sehr gut! Manche nutzen allerdings auch Kameras mit Vollformat-Sensor, die eine noch geringere Schärfentiefe ermöglichen.

Die gezeigten Produktfotos sind Darstellungen und Eigentum der jeweiligen Hersteller!

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